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Richmond

Gänzlich hergestellt kamen wir nach Richmond, einer kleinen Landstadt, am Abhange eines Felsens erbaut. Die Ruinen des uralten Schlosses Richmond, von welchem die jetzigen Herzöge von Richmond zwar den Namen führen, aber keine fünfzig Pfund Einnahme haben, stolzieren hoch auf dem Gipfel desselben über die Stadt. Letztere liegt höchst malerisch, und die Ruinen der sie umgebenden alten ehemaligen Wälle gewähren eine weite herrliche Aussicht. Wald, Wiese, hübsche Landhäuser, Gärten, Dörfer, kleine fruchtbare Anhöhen wechseln auf eine unbeschreibliche anmutige Weise ringsumher, und ein Strom, über den eine steinerne Brücke führt, belebt das Ganze. Jeder Schritt entdeckt neue Schönheiten; der wilde Fels, auf dem Schloß und Stadt erbaut sind, bildet einen wunderbaren Kontrast mit den lieblichen Umgebungen. Die Ruinen, zwar in einem ganz anderen Geschmack und weniger prächtig als die von Fountains Abbey, zeugen dennoch von ehemaliger Größe und gesunkener Herrlichkeit. Sie werden gar nicht unterhalten und drohen stündlichen Einsturz, zur großen Gefahr für die an ihrem Fuße liegenden Wohnhäuser. Ein einziger Turm steht erhalten da, alles übrige sind nur hohe, üppig mit Efeu bewachsene Mauern. Die Abteilungen der Gemächer sieht man noch deutlich und die hohen Bogenfenster, aber das Dach fehlt gänzlich; Regen und Wind haben überall freien Zugang.

 

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