Ein Taxifahrer in New York City

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New York Taxi, Henning 48, Wikimedia CommonsMan stelle sich ein Formular mit blöden Fragen vor. Dann stelle man sich eine Landung vor, etwas holprig vielleicht, aber o. k.! Weiterhin stelle man sich Gepäck vor, das schnell in die richtigen Hände geraten ist und mit Füßen weitergeschoben wird. Wenn es nicht zu viel verlangt ist, stelle man sich nun eine Schlange vor, nein, nicht die, sondern die andere. Der Weg (der Schlange) ist vorgegeben. Ein freundliches „How are you“, danach wird’s ernst - drei Minuten, fünf Minuten, manchmal auch länger (es kommt auf das gesunde Mischungsverhältnis von Ehrlichkeit und Dämlichkeit des Besuchers an). Immigration heißt das Zauberwort und das, was nun vor einem liegt. Die im Flugzeug ausgefüllten Formulare werden einer näheren Prüfung unterzogen. Wie sieht es mit ansteckenden Krankheiten aus, war jemand der Familie Kriegsverbrecher? Man stelle sich vor, vor dem Ticketverkäufer seines Lieblingskinos zu stehen, während man ein wenig Geduld und ein leichtes Kopfschütteln mitbringt. 

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Der Bus nach Marrakesch

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Bus nach MarrakeschDer Morgen ist klar und noch ein wenig kühl, genau wie gestern. Es ist kurz nach Sechs, als ich, noch im Halbschlaf, das Hotel verlasse und über eine fast leere Straße zur Bushaltestelle gehe. Unsichtbar vor meinen Augen haben längst die Straßen- und Gassenkehrer ihre Arbeit aufgenommen. Der Müllmann gehört zum Quartier und ich staune über ihre Ähnlichkeit. Vielleicht werden in nicht allzu ferner Zukunft alle Müllmänner der Erde so und genauso aussehen, wenn die Wissenschaftler in den Laboratorien ihre Arbeit mit dem Klonen von Menschen richtig aufgenommen haben.

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Straßentiere in Kairo

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Afrikas größte Stadt liegt im Smog. Die Augen verlieren sich im Dunstschleier, der wie ein Mantel Häuser und Menschen einhüllt, selbst zu dieser Uhrzeit. Wir ahnen, dass der riesige Schatten vor uns der Nil sein muss, der bedächtig dahinfließt. Doch auch dies ist eine Vermutung, denn der Verkehr ist sensationell, der Lärm ebenfalls.

Straßentiere in KairoWir stehen inmitten endlosen Hupens und Bremsens im Dauerstau, sämtliche sieben Millionen Einwohner scheinen auf der Straße zu sein. Der Taxifahrer, der uns in den Ostteil der Stadt bringen wird, sieht gelangweilt aus. Genauso wie das Pferd, das gestiefelt und gespornt neben uns steht, und einen Blick ins Wageninnere wirft. Alltag für ein Nutztier, das einen Wagen zieht, der tonnenschwer bepackt zu sein scheint und zudem zwei Djellaba-bekleideten, rauchenden Arabern Platz bietet. Wir bemerken die Hautabschürfungen dort, wo die Siele, das Riemenwerk der Nutztiere, ins Fell gerieben wurden. Mühsam quälen wir uns vorwärts in dem nicht enden wollenden Strom von Bussen, Taxis, Transportern, normalen Kraftfahrzeugen und tiergezogenen Fuhrwerken. Pferde, Esel, Mulis. Wir sind verblüfft, als der Taxifahrer erzählt, dass es eine Million von diesen »street animals«, wie er sie nennt, geben soll. Wir können kaum glauben, als wir später erfahren, dass beinahe fünf Millionen Menschen in Ägypten von den Straßentieren leben und abhängig sein sollen.

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Schiffsreise von Santa Cruz de la Palma nach Cadiz

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Seereise - LotsenbootIch besteige das Flugzeug und weiß, dass ich noch am selben Vormittag auf der kleinen Kanareninsel La Palma ankomme. Sie liegt wie eine Zuckerrübe im Blau des Atlantischen Ozean, auch wenn es diesmal aufgrund eines heftigen Sturms nicht ganz so einfach ist, das Flugzeug auf dem kurzen Rollfeld von Santa Cruz zu landen. Doch die Insel soll lediglich eine Zwischenstation sein. Ich will nächste Woche das Schiff nach Cadiz nehmen. Also genau die entgegengesetzte Richtung zu den Entdeckungsfahrten der Phönizier des 9. bis 12. Jahrhunderts, als die andalusische Hafenstadt noch Gadir hieß, die Eingeschlossene. 

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Pyrenäenblues

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PyrenäenbluesDie Stimmung weckte in mir die Erinnerung an einen Märztag, der sich hinter dem Pic du Canigou verabschiedete. Ich sah mich zum Himmel von Frankreich aufblicken und den schneeweißen großen Berg beobachten, während ich allein in diesem alten französischen Landhaus saß. Mas Pandorra, eingeritzt in ein verwittertes Stück Holz (der unwissende Schnitzer hatte während der Arbeit an Andorra gedacht). Eine große Stille hatte mich aufgeschreckt, der Wind sich erschöpft, den Frühjahrsregen aufgelöst und Nebel sich des Landes bemächtigt, der alles sanft einhüllte und in der langsam alternden Nacht verklang. 

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